Samstag, 13. April 2013

Wie alles begann...


Heute ist der Maitagtanz, von unserem Wohltätigkeitsverein - Klub Walking. Wie die letzten Jahre hat es mir sehr gefallen, in meinem weißen Kleid mit der Weidengerte in der Rechten und einem Strauß weißer Blumen in der Linken mit meinen Freundinnen zu tanzen. Den anderen ist zu meiner Freude das rote Haarband aufgefallen.
Leider wurde ein Teil dieses schönen Tages von einer Peinlichkeit seitens meines Vaters überschattet: Er ließ sich mit einer Kutsche durch Marlott fahren und posaunte lautstark, dass unsere Familie vom Adel abstamme.
Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken und verstand nicht, warum mein Vater mich so bloßstellte.
Doch dann wurden meine Gedanken von drei Männern, die zum Maitagtanz gekommen waren, unterbrochen. Einer von ihnen, der Angel von den anderen genannt wurde und sehr gut aussah, forderte jedes Mädchen auf, mit ihm zu tanzen.
Ich wartete voller Euphorie darauf, dass er mich endlich auffordern würde mit ihm zu tanzen, aber er forderte jede auf- außer mir. Danach verspürte ich keine Lust mehr, weiter zu tanzen und da kam mir das seltsame Verhalten meines Vaters wieder in den Sinn.
So lief ich nach Hause und erfuhr von meinem Vater, dass wir vom Adel wirklich abstammen von der alten Familie d´Urberville. Das gab meinem Vater ein Grund sich so zu betrinken, dass er am nächsten Morgen nicht mehr zum Markt fahren konnte, um dort Bienenkörbe zu verkaufen.
So musste ich mit meine Bruder mich auf den Weg machen, obwohl ich sehr erschöpft vom Maitagtanz war und dann geschah es. Durch meine Müdigkeit schlief ich auf dem Weg mit der Kutsche ein und unser Pferd wurde von dem entgegenkommenden Postwagen erstochen.
Ich fühlte mich so schuldig, unser einziges Zugtier fahrlässig umgebracht zu haben, dass mir der Vorschlag meiner Mutter sehr gelegen kam. Sie sagte, dass es in nicht zu weiter Ferne eine Familie namens d´Urberville, es sollen entfernte Verwandte sein. So sollte ich mich auf dem Weg zu ihnen begeben, unsere Bekanntschaft darlegen und um Geld bitten. Auch wenn mir nicht ganz wohl bei der Sache war, befürchtete ich, ich könne nur so meine Schuld begleichen.

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