Heute ist der Maitagtanz, von unserem Wohltätigkeitsverein -
Klub Walking. Wie die letzten Jahre hat es mir sehr gefallen, in meinem weißen
Kleid mit der Weidengerte in der Rechten und einem Strauß weißer Blumen in der
Linken mit meinen Freundinnen zu tanzen. Den anderen ist zu meiner Freude das
rote Haarband aufgefallen.
Leider wurde ein Teil dieses schönen Tages von einer
Peinlichkeit seitens meines Vaters überschattet: Er ließ sich mit einer Kutsche
durch Marlott fahren und posaunte lautstark, dass unsere Familie vom Adel
abstamme.
Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken und
verstand nicht, warum mein Vater mich so bloßstellte.
Doch dann wurden meine Gedanken von drei Männern, die zum
Maitagtanz gekommen waren, unterbrochen. Einer von ihnen, der Angel von den
anderen genannt wurde und sehr gut aussah, forderte jedes Mädchen auf, mit ihm
zu tanzen.
Ich wartete voller Euphorie darauf, dass er mich endlich
auffordern würde mit ihm zu tanzen, aber er forderte jede auf- außer mir.
Danach verspürte ich keine Lust mehr, weiter zu tanzen und da kam mir das
seltsame Verhalten meines Vaters wieder in den Sinn.
So lief ich nach Hause und erfuhr von meinem Vater, dass wir
vom Adel wirklich abstammen von der alten Familie d´Urberville. Das gab meinem Vater ein Grund sich so zu betrinken, dass
er am nächsten Morgen nicht mehr zum Markt fahren konnte, um dort Bienenkörbe zu verkaufen.
So musste ich mit meine Bruder mich auf den Weg machen,
obwohl ich sehr erschöpft vom Maitagtanz war und dann geschah es. Durch meine
Müdigkeit schlief ich auf dem Weg mit der Kutsche ein und unser Pferd wurde von dem entgegenkommenden
Postwagen erstochen.
Ich fühlte mich so schuldig, unser einziges Zugtier
fahrlässig umgebracht zu haben, dass mir der Vorschlag meiner Mutter sehr
gelegen kam. Sie sagte, dass es in nicht zu weiter Ferne eine Familie namens
d´Urberville, es sollen entfernte Verwandte sein. So
sollte ich mich auf dem Weg zu ihnen begeben, unsere Bekanntschaft
darlegen und um Geld bitten. Auch wenn mir nicht ganz wohl bei der Sache war,
befürchtete ich, ich könne nur so meine Schuld begleichen.
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