Doch er sagt, die Frau, die er geliebt habe, sei nicht ich!
Hätte ich ihm bloß nicht von Alec d`Urberville erzählt. Ich würde alles für ihn
tun, ihm gehorchen wie eine Sklavin. Doch er denkt nur an
Flucht vor mir, der Sünderin. Dabei war ich doch noch ein Kind als das geschah und
wusste nichts von Männern. Aber Angel bleibt hart, für ihn bin ich nicht mehr
die Gleiche.
Nach der Nacht meines Geständnisses folgte der nächste
Morgen in völliger Entfremdung. Mir wurde klar, dass Angel auf allen Seiten
verloren hatte. Er stellte sich gegen seine Familie, auf meine Seite, auf der
er sich Unschuld erhoffte, doch ich enttäuschte ihn. Hätte ich es bloß nicht
zur Hochzeit kommen lassen. Doch ich hatte immer die Möglichkeit einer
Scheidung in Betracht gezogen. Aber er sagte ich irrte mich, er könnte
das nie tun. Oh nein, dann hätte ich meinem Leben gestern Abend ein Ende machen
sollen, aber noch nicht mal dazu hatte ich den Mut. Er soll den Schlag setzten,
denn ich bin so absolut nichtswürdig und stehe ihm so schrecklich im Wege. Ich
würde alles tun, was er von mir erwartet. Ehrlich gesagt habe ich seine
Entfremdung und Abneigung verdient, deshalb möchte ich ihn verlassen und nach
Hause gehen. Seine Antwort war:"Wer, weiß, vielleicht finden wir uns eines
Tages wieder zusammen, aus Überdruss - Tausende haben das getan!"
In der folgenden Nacht schlafwandelte Angel. Er nahm mich
auf den Arm und spazierte ahnungslos zum Flussufer und legte mich in eine alte Gabstätte, ganz so, als träumte er, ich sei gestorben. Es war schön seine Nähe zu
verspüren, ganz anders als die letzten Tage. Doch er bekam nichts davon mit.
Nach unserem letzten Besuch in der Meierei trennten wir uns. Gott ist nicht in
seinem Himmel: Nichts ist mehr in Ordnung in der Welt!
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